Mama is der Boss – Anett Pandurics Geschichte

HDI Group ,
8.9.2022
Vor vier Monaten ist Anett Pandurics Mutter geworden. Dass sie weiterhin Vorstandsvorsitzende der ungarischen Posta Biztosító bleibt, war schnell klar. Wie sie beiden Rollen gerecht wird, zeigte sich erst nach der Geburt.

Wie Anett Pandurics Familie und Beruf unter einen Hut bringt.

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Genau genommen hat Anett Pandurics zwei Jobs. In dem einen führt sie seit 15 Jahren als Vorstandsvorsitzende die Posta Biztosító, die ungarische Tochter der HDI International AG. Und der andere heißt Bence, ist vier Monate alt und ihr erstes Kind. Seit der Geburt ihres Sohnes ist sie zuhause – und lenkt dennoch die Geschicke des Unternehmens.

In Ungarn war es lange üblich, dass Frauen nach der Geburt drei Jahre aus dem Job ausscheiden. Doch inzwischen kehren immer mehr von ihnen meist nach einem Jahr in Teilzeit an ihren Arbeitsplatz zurück. In gewisser Hinsicht steht Anett Pandurics für diese neue Arbeitswelt, in der sich viele Menschen nicht mehr zwischen Familienglück und beruflichem Aufstieg entscheiden wollen. Beides darf seinen Platz haben, insbesondere für Mütter. Und die Posta Biztosító macht es möglich.

Top-Führungskräfte in Teilzeit

Das Unternehmen unterstützt seine Mitarbeiterinnen dabei, auch auf Top-Positionen in Teilzeit zurückzukehren. Zu wertvoll ist deren Expertise, um als Arbeitgeber darauf verzichten zu wollen. Bereits die Leiterin der Rechtsabteilung und die Vertriebschefin führten ihre Teams nach diesem Modell, als deren Kinder noch klein waren. Genauso wie viele andere Frauen bei der Posta Biztosító, die in Teilzeit zurückkehrten. Und auch Anett Pandurics wollte den einen Teil ihres Lebens nicht für den anderen aufgeben.

„Ich bin seit den Anfängen der Posta Biztosító dabei und in gewisser Weise ist dieses Unternehmen mein berufliches Baby“, sagt die 46-Jährige. „Wir haben hier zusammen auf der grünen Wiese ein erfolgreiches Unternehmen aufgebaut. Das bindet mich natürlich auch emotional sehr stark an die Posta Biztosító.“ Gleichzeitig wuchs in ihr der Wunsch nach einer eigenen Familie. Und die Frage stand im Raum: Wie soll das gehen?

Teams tragen mehr Verantwortung

„Als ich schwanger war, haben wir im Management-Team miteinander diskutiert. Nicht über die Frage, ob es möglich ist. Sondern nur darüber, wie wir es hinbekommen, dass ich beiden Rollen gerecht werde.“ Vom ersten Augenblick an, erinnert sie sich, stand das Team der Posta Biztosító und auch das Management der HDI International AG hinter ihr. „Die Idee ist, dass ich in all den Fällen auf E-Mails, Telefon und Videokonferenzen umsteige, bei denen meine Anwesenheit nicht zwingend erforderlich ist. Es ist wirklich ein Segen, dass ich mit heutiger Technik mehr von zuhause erledigen kann als noch vor ein paar Jahren.“

Während ihrer Babypause übernehmen andere ihre Aufgaben, insbesondere ihre beiden Vorstandskollegen. Aber auch die einzelnen Teams tragen nun mehr Verantwortung – letztlich ist Anett Pandurics Weg nur möglich, weil die Mitarbeiter in der Lage sind, eigenverantwortlich zu arbeiten. „Im Moment habe ich mich auf wenige Themen beschränkt. Ich bleibe allerdings stark eingebunden in Fragen der Strategie des Unternehmens und der strategischen Ausrichtung mit unserem Partner, der ungarischen Post. Und natürlich bei Vorstandsbeschlüssen.“

Starker Partner im Rücken

Schon allein das erfordert gute Organisation – und einen Partner, der sie dabei unterstützt. „Steht eine Vorstandssitzung an, kommen wir alle zusammen ins Büro. Während ich im Meeting sitze, kümmert sich mein Mann draußen um unseren Sohn“, erzählt Anett Pandurics. „Zeit und Effizienz sind dadurch noch einmal deutlich wichtigere Faktoren geworden. Die Meetings enden nun pünktlich.“

Doch die beste Organisation bereitet nur bedingt auf das Leben vor. „Um ehrlich zu sein: Die Zeit mit Kind steckt trotz all der Vorbereitungen noch immer voller Überraschungen und Herausforderungen“, sagt Anett Pandurics. „Sie ist voller Freude und Glück und zur gleichen Zeit erfordert das neue Leben ein komplett anderes Zeitmanagement.“ Momentan liest und beantwortet sie E-Mails, wenn ihr Sohn schläft. „Glücklicherweise funktioniert das gut. Aber es ist natürlich im Moment nicht einfach, im Privaten für alles Zeit zu finden – insbesondere für den eigenen Schlaf.“