Nach einer erfolgreichen Ausbildung als Kauffrau für Versicherungen und Finanzen steht Ilsabe Illemann mit 22 Jahren am Beginn ihrer Karriere. Bei HDI verantwortet sie bereits heute als Product Owner erfolgreich ein eigenes Teilprojekt. Im Interview verrät sie, wieso sie gerne Verantwortung trägt und ob der Karrierestart als Frau ein anderer ist.
Direkt nach dem Abitur wollte ich zuerst eine Ausbildung beginnen, um dann entscheiden zu können, in welche Richtung ich mich weiterentwickeln möchte. Im Gegensatz zu einem Studium konnte ich so direkt praktische Arbeitserfahrungen sammeln. Die HDI Group bot mir viele Möglichkeiten mich nach meiner Ausbildung zur Kauffrau für Versicherungen und Finanzen zu spezialisieren und weiterzuentwickeln. Im Laufe der Ausbildung habe ich verschiedenste Bereiche kennenlernen können. So arbeite ich nun im IT-nahen Projektumfeld und habe ein dazu passendes, berufsbegleitendes Studium begonnen. Meine Ausbildung hilft mir dabei, die Bedürfnisse der Fachkollegen zu verstehen und in das Projektteam zu vermitteln.
Ja, gerne. In unserer Berufsschule habe ich als Jahrgangsbeste abgeschlossen. Auch die IHK-Prüfung verlief sehr gut. Neben der betrieblichen und schulischen Ausbildung habe ich dafür auch die ein oder andere Abendstunde investiert. Im Rahmen der Ausbildung habe ich außerdem gemeinsam mit einer weiteren Auszubildenden und zwei dualen Studenten bei der Ausarbeitung eines internen Talent-Programmes „Top11“ mitgewirkt. Umso mehr freue ich mich, dass sich der Aufwand gelohnt hat und ich nach der Ausbildung in das Programm aufgenommen wurde. Hier werden, wie in einer Fußballmannschaft, deutschlandweit die elf besten Studierenden und Auszubildenden eines Jahrganges ausgewählt. In dem Programm geht es darum, junge Talente zu fördern. Aus dem Top11-Förderprogramm habe ich unter anderem viele spannende Impulse zu Digitalisierung und Management mitgenommen. Auch konnte ich mich über Mentoren und andere Teilnehmer unternehmensweit gut vernetzen.
Ich mag es, mein Unternehmensumfeld aktiv mitzugestalten und übernehme dafür auch gerne Verantwortung. Freiraum zur Eigeninitiative ist mir sehr wichtig. Mich freut es zudem, wenn ich durch meinen Einsatz Kolleg*innen mitnehmen, motivieren und vielleicht auch inspirieren kann. Warum nicht auch als Führungskraft?
Ich finde es generell beeindruckend, wenn Menschen kreative, neue Lösungsansätze entwickeln und den Mut haben, diese entsprechend umzusetzen – auch wenn vielleicht der ein oder andere Fehlschlag dabei ist. Diese Eigenschaft besitzen bspw. viele erfolgreiche CEOs der Tech-Branche. Außerdem habe ich mir schon immer Vorbilder in starken Frauen gesucht. Frauen, die Verantwortung tragen und andere befähigen, dies ebenfalls zu tun.
Nach der Ausbildung habe ich bei der HDI Global angefangen, dem Industrieversicherer der HDI Group. Dort bin ich ausschließlich in Projekten unterwegs. Durch eine agile Arbeitsweise kann ich selbstgesteuert arbeiten und viel eigenständig entscheiden, das macht mir sehr viel Spaß. In einem Projekt trage ich außerdem die fachliche Verantwortung für einen Teilbereich. Als sogenannter Product Owner ist es für mich wichtig, das große Ganze im Blick zu behalten und verschiedene Typen und Kompetenzen zusammen zu bringen Die Arbeit in meinem Team bestätigt, dass gerade diverse und crossfunktionale Teams zu einem besseren Ergebnis kommen, weil man aus den vielen Meinungen und Fähigkeiten den optimalen Mittelweg evaluieren kann. Mich erfüllt es mit Stolz, wenn die Projektarbeit meines Teams erfolgreich ist und wir zusammen die verschiedenen kleinen und großen Meilensteine erreichen.
In unserem Unternehmen hatte ich persönlich nicht das Gefühl, dass Frauen einen anderen Start haben als Männer. Ich glaube eher, dass das Bewusstsein in Richtung Diversity, nicht zuletzt auch gefördert durch das Management, immer stärker wird, sodass Frauen mehr und mehr in Führungspositionen zu finden sind. Auch wir Frauen müssen unseren Beitrag dazu leisten. Oft werden Frauen als zurückhaltender und selbstkritischer als Männer beschrieben. Ich persönlich erwische mich beispielsweise häufiger dabei, dass ich Ergebnisse erst dann präsentiere, wenn ich zu 110% davon überzeugt bin. Es ist daher wichtig, sich Mentor*innen zu suchen, die hilfreiche Tipps und authentisches Feedback geben. Wer vorbereitet ist, hat auch Glück: Wenn ich mich stetig aktiv weiterentwickle, kann ich die Chancen, die sich mir bieten, direkt ergreifen. Und es ergeben sich vielleicht auch mehr Chancen.